HomerecordingGeräuschpopSelbstgebranntes von www.gebrauchtemusik.de

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gm029

Jesus Jackson und die grenzlandreiter in der Ganzen Bäckerei

Jesus Jackson und die grenzlandreiter: in der Ganzen Bäckerei (gm029) Knackige Klassiker, die besten Songs des Vorläuferalbums Gewöhnlicher Schall in leidenschaftlichen Liveversionen sowie fünf ganz neue Stücke sind auf dieser Live-CD zu hören, die ein komplettes Konzert samt Zugaben dokumentiert. In der gemütlichen Wohnzimmeratmosphäre der Ganzen Bäckerei in Augsburg entfalten Jesus Jackson und die grenzlandreiter ihre bei Fans längst sprichwörtlichen Livequalitäten. Nicht umsonst bezeichnet sich das Trio als "Hausmusikgruppe". Dass man sich darunter nicht nur besinnliche Unplugged-Duselei vorzustellen hat, sondern bisweilen auch wütenden Schrammelkrach, der sogar ohne Schlagzeug bestialisch rockt, wird auf der CD eindrucksvoll bewiesen. Soundwizard Bantu Mantra, der bereits Gewöhnlicher Schall produzierte, ist es gelungen, Spielfreude und Druck des Livesounds perfekt auf CD einzufangen.

Creative Commons-Lizenzvertrag
Dieses Album ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Rezension von Bernd Spring
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gm028
Bantu Mantra & Patanjali Wohlspannung

Bantu Mantra & Patanjali: Wohlspannung (gm028) My first political lounge album. Sanfte Ambientgrooves wollen dich einlullen, eine einladende Frauenstimme umschmeichelt dein Ohr. Doch irgendwas ist unheimlich. Eine drahtige Gitarre bringt den Backbeat durcheinander. Knistern ungeklärter Herkunft raut die Klangwand schmerzhaft auf. Und die Frauenstimme gehört deinem "persönlichen Yogi", der dich für deinen widerstandslosen Besuch in der örtlichen Agentur für Arbeit hypnotisieren will. Doch bald greifen ungemütliche Bassfrequenzen und ungerade Rhythmen dein Gefühl der Entfremdung auf, Betriebswirtschaftlerphrasen in Stimmsamples werden lustvoll verhackstückt, Trommeln rufen zum Widerstand auf und Schweinefunkgitarren stellen die Verbindung zu kämpferischen Zeiten her, und wie ein Mantra hörst du immer wieder den Satz: "Der Hauptfeind jedes Volkes steht in seinem eigenen Land!" Bantu Mantra & Patanjali gelingt in ihrer groß(artig)en Koalition mit Curtis Mayfield und Karl Liebknecht ein wirklich seltenes Kunststück: Eine Platte, die musikalische Substanz mit politischer Radikalität verbindet, ohne plakativ zu werden. Subversive Musik im besten Sinne.

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gm027
Gerald Fiebig remixed geräuschpegel

Gerald Fiebig remixed: geräuschpegel (gm027) Als 2002 die CD tracks & blauer dunst mit von Gerald Fiebig gesprochenen Gedichten bei Elfenart (www.elfenart.de) erschien, war damit die Einladung an Musiker und Klangkünstler verbunden, die Texte akustisch umzusetzen. Auf diesem Album finden sich die Antworten auf diese Einladung von Bantu Mantra, DJ Inspirace, Herbert Hindringer, Kirk van Loftzoo und Meister Leder sowie drei weitere Stücke, die aus früheren Kooperationen mit der Gruppe Deep und Pille Weibel hervorgingen. Alle Stücke basieren auf reinen Sprechaufnahmen der Texte, die später mit unterschiedlichsten Mitteln bearbeitet wurden - vom Plattenspieler über Soundsoftware bis hin zu den Samples von Stimmband-, Zungen- und Zahngeräuschen bei Kirk van Loftzoo. Dort schließt sich in gewisser Weise der Kreis, sind doch auch die Ausgangstexte in ihrer gesprochenen Form nichts anderes als ein mit dem Körper hervorgebrachter Geräuschpegel.

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Non-Album-Bonustrack unbekannt verzogen von Chattengehen Massaka (MP3, ca. 1,2 MB)




gm026
Dr. Fu Li Lai/Bayern Kulturstiftung (Hg.) Aufstieg und Fall der vier Jahreszeiten

Aufstieg und Fall der vier Jahreszeiten (gm026)Bei dieser CD handelt es sich in zweierlei Hinsicht um ein Dokument von historischem Gewicht. Zum ersten liegt hiermit die erste Aufnahme des umfangreichen Stückes Aufstieg und Fall der vier Jahreszeiten vor, das die Sicht der ethnomusikologischen Fachwelt auf die klassische Musik Chinas zweifellos entscheidend verändern wird. Zum zweiten handelt es sich hier um ein in seiner Art einmaliges Experiment, bei dem klassische chinesische Musik für eine Interpretation auf modernen Instrumenten arrangiert wurde.
Aufstieg und Fall der vier Jahreszeiten wurde von einem anonymen Komponisten in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, also in der ausgehenden Yüan-Dynastie, komponiert. In seiner rein instrumentalen Struktur nimmt es zentrale musikalische Tendenzen der nachfolgenden Ming-Dynastie (1368-1644) vorweg. Gleichwohl zeigt sich in der, um einen Begriff aus der westlichen Musiktheorie zu entlehnen, programmmusikalischen Konzeption, die in den Titeln der einzelnen Abschnitte zum Ausdruck kommt, ein literarischer Gestaltungswille, der der Theatermusik der Yüan-Dynastie verpflichtet ist, sich aber nicht in die weitere Entwicklung der chinesischen Operntradtion einreihen lässt. Mit anderen Worten: Aufstieg und Fall der vier Jahreszeiten dokumentiert, gerade auch in seiner äußerst modern anmutenden Kontrastierung ganz unterschiedlicher Thematiken und Stimmungen, eine mögliche Entwicklungslinie der chinesischen Musik, die aber, so weit dies beim heutigen Forschungsstand zu übersehen ist, nicht weiter verfolgt wurde. Das Stück ist mithin ein musikhistorischer Solitär.
Unter
http://www.gebrauchtemusik.de/label/gm026.pdf findet sich eine kurzgefasste Interpretation des Stückes in seinem kulturgeschichtlichen Kontext durch den Entdecker der Partitur, Dr. Fu Li Lai. Um das Stück in all seiner Tiefe würdigen zu können, empfiehlt es sich dringend, vor dem Hören der CD diesen Essay zu lesen.

Geleitwort von Dr. Eduard Steuben (Bayern Kulturstiftung)
Essay von Dr. Fu Li Lai (Shandong University)
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gm025
Jesus Jackson und die grenzlandreiter Gewöhnlicher Schall

Jesus Jackson und die grenzlandreiter: Gewöhnlicher Schall (gm025)Vier Jahre, wenige Proben, aber viele Auftritte nach ihrer ersten CD melden sich die Hausmusiker zurück. Vielfach live bei Wohnzimmer- und Punkclub-Konzerten erprobte Songs, quasi-professionelle Aufnahmebedingungen und v.a. die souveräne Produktion von Labelkollege Bantu Mantra lassen das Album um einiges kompakter rüberkommen als den Erstling. Das Liedermacher-Trio plus Drumcomputer lässt diesmal die E-Gitarren psychedelisch krachen und countrymäßig sliden, schwere Bässe erschaffen Old-School-HipHop-Grooves und sogar ein sanftes Dub-Monster. Zusätzlich zu den unverwechselbaren Jesus-Jackson-Geschichten über Stefan Anrufbeantworter, Bettina Pfandmarke, den Jazzzerfall, die Rolle der Befreiungstheologie in Europa, Ausbildungsstätten für Hackfleischbrater und die Toskanafraktur steuerte der Dichter Herbert Hindringer einen Songtext bei. Apropos beisteuern bzw. teilen: Weil die Hausmusik in der globalen Dortwirtschaft am besten funktioniert, wenn man sich gegenseitig Akkorde und Textzeilen ausleihen darf, ohne dass immer gleich die GEMA kommt und einen Schnaps schnorrt, darf sich von dieser CD nach der Creative-Commons-Lizenz jeder nehmen, was er braucht.


Creative Commons-Lizenzvertrag
Dieses Album ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.
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gm024
Bantu Mantra & Jesus Jackson anatomieatlas

Bantu Mantra & Jesus Jackson: anatomieatlas (gm024) Dieses Album wird zugleich die Revolver und die Pet Sounds des 21. Jahrhunderts, und wenn ihr sie jetzt bestellt, könnt ihr euren Enkeln später erzählen, dass ihr die Originalpressung auf gebrauchtemusik gekauft habt. Dass wir die Beatles und die Beach Boys als Referenzen zitieren, sollte indes keinen Elektronikfreund abschrecken, sie zu hören, denn was dieses Album so faszinierend macht, ist gerade die Art, wie es die Geschichte der Popmusik in atmosphärisch extrem dichte, rhythmisch extrem tighte Tracks einzubauen versteht - von Cool Jazz (!) über Spät-60er-inspirierte, aber ungeheuer lebendig eingespielte Psychedelik-Gitarren und fette 70er-Soul/Funk-Basslines sowie 80er- und 90er-Electro-Elemente bis hin zu apokalyptischen TripHop-Soundtracks der hypnotischsten Art. Ein großartiges Album ist diese CD aber, weil sie in all ihrer stilistischen Vielfalt zusammengehalten wird von dem in jedem Ton hörbaren Wunsch, ein möglichst umfassendes Bild der Wirklichkeit hörbar zu machen, in dem Privates und Soziales, Text und Musik sich auf eine Weise verbinden, dass das eine nicht getrennt vom andern vorstellbar ist. In Bezug auf Poptexte ist das doch so ziemlich das beste, was man sagen kann - Jesus "Beach Boy Paul Lennon" Jacksons Lyrik und Stimme und die Sounds von Bantu "Brian Wilson" Mantra jedenfalls ergänzen sich auf unterschiedlichste Arten - ob die Stimme nun den Track vorgibt oder sich ihm als wispernde Klangfläche anverwandelt.

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gm022

Der Kopflose Börsenmakler Straight Outta Legoland

Der Kopflose Börsenmakler: Straight Outta Legoland (gm022) Zusammen mit Elfenart und Empty Head Records präsentieren wir - etwa ein halbes Jahr nach Bandgründung - das erste Album der Band mit dem deutschpunkigsten Bandnamen der Welt. Dieser ist aber nicht musikalisches Programm, sondern eine augenzwinkernde Auseinandersetzung mit der musikalischen Vergangenheit der drei Musiker. Vom Punk bleibt hier die Attitude übrig, die bekanntermaßen das wichtigste dran ist: Respektlosigkeit, Experimentierfreude, subversiver Humor (wer vertont sonst schon das Videotext-Angebot des Bundeskriminalamts?) und eine gesunde Balance aus Abgeh-Rock und Krach - Selbstdemontage inklusive. "Die Musik lässt sich eigentlich überhaupt nicht definieren. Da sie allesamt Freunde von allem Abseitigen sind, macht sich dies auch gut im Sound bemerkbar. Da treffen Drum'n Bass-Beats auf wuchtige Death-Metal Gitarren oder akustische Bässe auf elektronische Up-Tempo Beats." (Bandinfo) Falls sich jemand fragt, was der derzeit viel gehypte Elektropunk sein soll, bei Der Kopflose Börsenmakler könnte man die Antwort finden. Den Text von See you later, Terminator, einem Track, der allen Fans von Der Plan oder Knarf Rellöm zeigen dürfte, dass es würdige Nachfolger gibt, kann man als Vorgeschmack hier lesen.

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gm021

Albrecht Rau Stimmbandsalat

Albrecht Rau: Stimmbandsalat (gm021) Die Gedichte von Albrecht Rau verwandeln mit ihrer ganz eigenen Mischung aus drastischem Realismus und totaler Hingabe an Wortspiele und Kalauer graue Alltagsszenen in knallbunte Pop-Art-Poster. Rau vereint Bukowski und Heinz Erhardt in sich, bezieht aber auch Einflüsse aus Punk- und Rapmusik in seine Texte mit ein. Die Abgründe des Showbusiness und des Alkoholismus, die grotesken Paradoxien von Geschlechterrollen, "Singledasein und Globalisierung" werden von Rau in Texten kommentiert, die Ernst und Flapsigkeit auf eine Weise verbinden, die in der deutschen Gegenwartslyrik viel zu selten ist. Bei aller häufig zutage tretenden Selbstironie ist Rau jedoch ein exzellenter, vielfach Poetry-Slam-erprobter Performer seiner Texte. Ko Bylanzky, Slammaster des weltgrößten Poetry Slams in München, befindet denn auch: "Die CD von Albrecht Rau ist echt der Burner." Die 29 Gedichte auf dieser über 50 Minuten langen CD wurden denn auch so ausgewählt und zusammengestellt, dass sie beim Hören ihre maximale Wirkung entfalten. Als besonderen Bonus gibt es Albrecht Raus Song Bauhaus-Rap, der in Insiderkreisen bereits Kultstaus genießt. Die Fotostory zum Song mit Albrecht Rau in der Rolle des Ladendetektivs ist auf gebrauchtemusik.de zu sehen.

Hörproben/Remixes zur CD auf Albrecht Raus Myspace-Seite
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gm019

Bantu Mantra & Jesus Jackson Das Hirn

Bantu Mantra & Jesus Jackson: Das Hirn (gm019) Dass diese 3-Track-Maxi-CD nach unserer euphorischen Besprechung den Weg in unser Labelprogramm finden durfte, ist ein Highlight in der Arbeit von gebrauchtemusik. Die Entwicklung zwischen dem ersten Album von Bantu Mantra & Jesus Jackson und diesen drei Stücken ist im Hinblick auf die musikalische Dichte dramatisch und zeichnet den Weg ins Herz einer gewaltigen Finsternis nach. Skin und Die Große Maschine bieten so etwas wie psychedelischen Trip-Hop der hypnotischsten Art und könnten jederzeit als Soundtrack für einen David-Lynch-Film durchgehen, sind dabei aber so intensiv, dass sie den Film überflüssig machen würden. Der Titeltrack Das Hirn wurde durch seine perfekte Kombination aus 80er- und 90er-Electro-Elementen und den Killerbeat sofort ein kleiner lokaler Clubhit. Dieser Abgesang auf den Gehirntumor von Ulrike Meinhof schafft das, was nur die besten Popsongs schaffen: Er packt den Hörer, ohne dass genau zu bestimmen ist, was das Lied ist: eine Hymne, ein Abgesang, oder einfach Tanz-Zwang. Oder alle drei Dinge zugleich.

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gm018
die grenzlandreiter Wir sind fröhliche Leute

die grenzlandreiter: Wir sind fröhliche Leute (gm018) Um 1980 erschienen die grenzlandreiter erstmals gemeinsam auf dem Coverfoto der von ihrem Kindergarten-Chor eingespielten LP Wir sind fröhliche Leute. 1992 begannen sie, back in the Kinderzimmer with the bullshitdetector, 4-Spur-Homerecording mit dadaistischen Zügen zu betreiben, das sich im Laufe der Zeit zunehmend in Popmusik und Mikrohörspiele verwandelte. Während ihre Noise-Collagen schon seit längerem auf CD vorliegen, gibt es hier nun Songs und Sprechstücke zu hören: vom heimlichen Clubhit sexbomb of the eighties bis zum Minimal-Soul von Schweinebratenkrieg im Knüllwald; Funk, Operette, Surfpunk, Angstpop und Politikerreden werden nach dem Motto "Wir sind freie Dilettanten" freihändig geklont und souverän verhackstückt, dass es eine Freude ist. 11 Jahre in 57 Minuten, in denen sich garantiert kein einziger wichtiger Trend der 90er findet - dafür aber als Bonustracks die einzigen beiden Aufnahmen des Augsburger Hinterzimmerorchesters, einem Projekt aus dem grenzlandreiter-Umfeld.

Liner Notes lesen
Stück Neue Mädchen als MP3 hören
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gm017
Pelvic Fins Muxik

Pelvic Fins: Muxik (gm017) In den 80er Jahren verstand man unter Brit-Pop noch nicht MTV-kompatiblen Prollrock von verhinderten Profifußballern, sondern eben POP. Ob die 80er deshalb wirklich besser waren, sei dahingestellt, aber zweifellos gelang es dieser Musik und den stilbewussten Einzelgängern, die sich ihr hierzulande verschrieben, den ästhetischen und anderen Zumutungen der westdeutschen Provinz einen Hauch von Eleganz, Dandytum, subtilem Romantizismus und vor allem Melodien entgegenzusetzen, die bewiesen, dass man aus einer Gitarre auch nach Punk noch etwas anderes machen konnte als Kleinholz. Dieses Kunststück gelang auch den Pelvic Fins, die sich stilsicher zwischen den Smiths, Housemartins, Woodentops und anderen britischen Referenzgrößen zu bewegen wussten, wie man hier erstmals auf CD hören kann. Während frühere Mitglieder der Band viel später mit Acts wie les gammas in der Clubszene recht renommiert wurden, fehlte von den Pelvic Fins selbst bislang eine angemessene Dokumentation. Dieses von Gitarrist Alexander Möckl nach dem Prinzip vorher & nachher zusammengestellte Album umfasst nun endlich die wichtigsten Songs der Pelvic Fins (meist in Liveversionen), einige von Möckls eigenen späteren Homerecordings sowie das Dada-Pop-Frühwerk Tonnentod von Alexander Möckl und Marc A. Frank, das die frappierende Vielseitigkeit der beiden späteren Pelvic-Fins-Mitglieder unter Beweis stellt.

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gm016
El Retardo "Fortschritt und Schönheit" e.V.

El Retardo: 'Fortschritt und Schönheit' e.V. (gm016) "Dein Kopf lädt eine .exe-Datei / Die führt sich selbst aus und macht dich unfrei", heißt es in einem der Songs von El Retardo, aber alle seine Lieder handeln davon, dass es mehr als das geben muss. Wie alle guten Popsongs sind auch seine Stücke Protestsongs gegen einen falschen Alltag und halten die wirklich wichtigen Dingen im Leben hoch: Liebe, Wut, Alkohol, Musik und vieles mehr. El Retardo kommt aus Hamburg, spielt Akustikgitarre und Mundharmonika, singt, schreit und rockt dabei, dass die Schwarte kracht. Und manchmal auch das Mikro. "El Retardo spielt Singer-/Songwriterpop in deutscher Sprache. Angesiedelt irgendwo im Kosmos zwischen den Ramones und Hank Williams. Dabei erinnern seine Stücke mal an Billy Bragg, mal an Franz Josef Degenhardt. Und klingen doch ganz anders." (Plotter, Köln, Nr. 25/März 2004). Bei El Retardo beginnt die Revolution am Esstisch, an dem man mit Freunden Songs und Texte tauscht, um sich gegen die Welt wehren zu können. Auch die acht Songs dieses Albums wurden dort aufgenommen und sprechen zu allen, die auch manchmal am Samstagnachmittag an ihrem Esstisch sitzen und sich fragen, wie sie sich gegen die Welt wehren können. Wie jedes gute Protestsongalbum hat auch dieses lesenswerte Linernotes (von Thorsten Propeller) und sollte im Regal unter "Punk is the new folk" oder "revolutionärer Schlager" stehen.

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Song vom Album auf MySpace hören
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gm015
Gerald Fiebig/Pille Weibel akzent/zeit/verschiebung

Fiebig/Weibel: akzent/zeit/verschiebung (gm015) Die Zeitverschiebungen, die der Titel dieses Albums andeutet, sind ganz konkreter Art: die Vierspur-Tapes, aus denen die CD entstand, wurden zwischen der Schweiz und Deutschland hin und her geschickt, bis sich auf Pille Weibels musikalische Basistracks die improvisierten Sprech-Gesänge von Gerald Fiebig sowie diverse O-Ton-Collageschnipsel in einer Form abgelagert hatten, die für beide Seiten vertretbar war. Akzentverschiebungen prägen fast alle Aspekte der CD - z.B. das Changieren zwischen Pille Weibels vielfältigen musikalischen Betätigungsfeldern, die seit Jahren die DIY-/Homerecording-Szene mit diversen Projekten bereichern: von Wavepop-Songs im Stile der frühen Cure über hektische Beats über hörspielartige Klangcollagen bis hin zu ambientem "Rauschen" gibt es hier alles zu hören. In den Texten verschieben sich die Akzente von Bundeswehrwerbeanzeigen über Kinobesuche zu ungewöhnlichen Weihnachtsgeschenken, vom Privaten zum Politischen, vom Frust zum Sarkasmus zur Wut - und das gerne in alle Richtungen auf einmal. Die ca. 50-minütige CD mit 16 Tracks erscheint als gemeinsame Veröffentlichung mit dem Label Gürteltiertapes und wird von einem 12-seitigen Booklet begleitet, das von Pille Weibel in bester Dada-Punk-Manier collagiert wurde und u.a. Zitate aus den und rund um die Texte(n) enthält.

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gm014
Various Artists Anarchie und Montag

Anarchie und Montag (gm014) "Komplizierte Menschen brauchen einfache Musik" (Thorsten Propeller) - hier ist sie zu finden. Einfach, aber experimentell; dilettantisch, aber glücklich; mitten im Pop, aber voll dagegen - und zwischen Akustikgitarre und Metallschrott nicht wirklich auf einen Nenner zu bekommen. Neben Kostproben aus den bisherigen Veröffentlichungen von gebrauchtemusik findet sich hier auch Unveröffentlichtes, so die ersten drei überhaupt auf Tonträger erhältlichen Stücke von den Beatpykmähen - die legitimen Erben von Devo und Der Plan - , zwei neue Stücke von Jesus Jackson und die grenzlandreiter (u.a. Verschwende deine Jugend), sowie die allerersten Songs von Meister Leder und El Retardo. Außerdem sind dabei: Thorsten Propeller, Bernhard Kübler, Lustige Mützen, Mathias Huber, www.gebrauchtemusik.de, Deep, das trunkene lied und die grenzlandreiter (u.a. mit dem Ramones-Klon Neue Mädchen).

Liner Notes lesen
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Vorstellung des Samplers im Netzradio hören

gm013
das trunkene lied MYS

das trunkene lied: MYS (gm013) Als bislang - nach den Alben von Bernhard Kübler (gm003) und Jesus Jackson und die grenzlandreiter (gm011) - am stärksten der klassischen Song(writer)struktur verpflichtete Veröffentlichung auf gebrauchtemusik erscheint diese 4-Track-CD 11 Jahre nach Nirvana, 7 Jahre nach Tocotronic. Die aggressive Melancholie, für die diese beiden Namen stehen, findet sich auch bei das trunkene lied. Um nicht im Klischee zu erstarren, hat sie sich hier jedoch von der Fuzzrock-Plakativität der frühen Jahre (das trunkene lied nahmen schon 1997 ihr erstes Tape auf) in ein mikropolitisches Milieu zurückgezogen - gewissermaßen vom Stagediving im Jugendzentrum zum Homerecording am Feierabend. Mit zwei cleanen E-Gitarren, einem Bass und zweistimmigem Gesang macht das trunkene lied trunkene Lieder von trauriger Schönheit gegen eine ernüchternde Welt: trunken von expressionistischer Metaphernflut (Das Meer), vom Zauber fremder Zungen (Muj Zivot (Pariz - Prague)), von bitterer Gender-Selbstironie (Ey Alde) und von der Leere des Fernsehprogramms (Gedanken an einem Samstagnachmittag).

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gm012

Bernd Spring / Zeitriss Iconnections

Bernd Spring / Zeitriss: Iconnections (gm012)Wie bereits bei Bernd Springs erstem Album Infrastruktur handelt es sich auch hier wieder um Musik für eine Lese-Performance der Literaturgruppe Zeitriss, die auf diesem Livemitschnitt auch zu hören ist - mit einer Collage aus Texten von Peter Bommas, Hubert Thalhofer, Rue De Guerre, Werner Baur, Inga Sawade, Jürgen Jäcklin, Manfred Wieninger und Udo Dickenberger, die für das spartenübergreifende Kunstprojekt Iconnections geschrieben wurden und auch in der Zeitschrift Zeitriss erschienen. Ebenfalls an diesem Projekt beteiligt ist der Holzbildhauer Terence Carr, dessen Arbeitsgeräusche - Sägen, Knirschen, Krachen, Klirren, Schaben - das nahezu einzige Ausgangsmaterial für die Musik auf dieser mit knapp 20 Minuten kurzen, aber konzentrierten CD bilden. Für diese Dokumentation wurden die digitalen Originalaufnahmen von Bernd Spring zusammen mit den am 24.01.2002 im Jungen Theater Augsburg live aufgenommenen Lesestimmen abgemischt.

Text der Performance lesen
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gm011

Jesus Jackson und die grenzlandreiter Jesus Jackson und die grenzlandreiter

Jesus Jackson und die grenzlandreiter: Jesus Jackson und die grenzlandreiter (gm011) "Subversiv, provokant und teilweise bewußt verstörend" (Augsburger Allgemeine) verbinden die "Augsburger Spontimusiker" (Neue Szene Augsburg), die sich selbst als "Hausmusik-Gruppe" bezeichnen, in den 16 Stücken dieser CD Gesang, Akustikgitarre, E-Bass, Low-Fi-Elektronik und Scratches. "Mal klingen 'die grenzlandreiter' wie eine Nachgeburt der Einstürzenden Neubauten, mal wie Hermann van Veen mit geröteter Kehle. Unverwechselbar klingt das Trio immer. Unverwechselbarkeit gehört zum Gegenteil von Dilettantismus." (Münchner).
"schrummelgitarrenpop mit klug durchdachten und witzig-skurrilen texten", konstatiert Pille Weibel und rätselt: "reinhard may für kaputte menschen? konstantin wecker für asoziale parasiten? quetschenpaua mit gitarre anstatt akkordeon und weniger betroffenheit? vergleiche hinken immer und musikjournalisten sind prinzipiell schon inkompetente arschlöcher und peinliche wichtigtuer. bestell ein bier und lausche den trunkenen klängen, gröhle vielleicht die refrains dezent mit. hat auch ein bisschen casio-orgel dabei."

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Stück Ein ziemlich beknacktes Lied als MP3 hören
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gm010

Bantu Mantra & Jesus Jackson Kopfwehtapeten

Bantu Mantra & Jesus Jackson: Kopfwehtapeten (gm010) Soundtüftler meets Songwriter, Synthesizerflächen treffen auf Akustikgitarren, Space-Gitarren treffen auf Kinderspielzeug, rockende Beats und Basslines treffen auf Vocals zwischen Dokumentarhörspiel und Lautgedicht, Ambientcollage auf Kinderlied. Das Resultat dieser fruchtbaren Begegnungen ist "DADA-KRAUT-ELEKTRO-LOW-NOISE-FOLK-ROCK" (so die Künstler) oder schlicht: Pop, wie wir ihn uns wünschen. Homerecording auf hohem technischem Niveau mit geradezu ansteckender Experimentierfreude.
Hinter
Bantu Mantra steht übrigens Gerhard Zander, der auf gebrauchtemusik schon mit seinem bereits 1982 aktiven Projekt Lustige Mützen vertreten ist. Zusammen mit Jesus Jackson beweist er auf dem aktuellen Album, dass das Potenzial der Pop-Bricolage zwischen allen Trend-Definitionen auch im ersten Jahrtausend nach Pop noch längst nicht erschöpft ist.

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gm009

Bernd Spring Infrastruktur

Bernd Spring: Infrastruktur (gm009) Nach diversen Samplerbeiträgen legt Bernd Spring, eine Hälfte von Deep und treibende Kraft hinter Dhyana Records, mit dieser Doppel-CD seine erste, bereits 1999 im Rahmen eines Performance-Projekts entstandene Soloveröffentlichung vor: Vier jeweils etwa halbstündige, aus beharrlichen Loops und knorpeligen O-Tönen aufgebaute Ambient musique concrète-Stücke, die verschiedene architektonische Räume innerhalb einer Stadt akustisch nachbilden: Hallen - Bahnhöfe, Flughäfen, Lager - , medial vernetzte, aber trotzdem (?) klaustrophobische Büros oder Wohnzellen, und letztlich die Geflechte von Wasserleitungen und Stromnetz.

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gm008

die grenzlandreiter The Medium is the Massacre

die grenzlandreiter: The Medium is the Massacre (gm008)Digitalwecker, Fernseher, Radios, Gespräche im Bus, Echos in Unterführungen und Werkstätten: der akustische Abfall des Mediums "Alltag" dient dem Projekt die grenzlandreiter als Ausgangsmaterial für seine Geräuschcollagen. Der nervenzersetzenden Präsenz dieses Mediums setzen die grenzlandreiter einen Umgang mit den Geräuschen entgegen, der sie gegen sich selbst wendet, der in ihnen (musikalische) Strukturen zu entdecken und ihnen Bedeutungen zu verleihen versucht, ohne diese allzu ausdrücklich fixieren zu wollen: wo Stimmen zu hören sind, verschwinden sie stets. Neben dem Arrangieren von Originaltönen aus dem Alltag gehört auch das improvisierende Spiel mit Klangerzeugern zu ihren Strategien - seien es Badezimmer, menschliche Lungen oder Musikinstrumente. Zwischen Musique concrète und ruhigen bis bedrohlichen Ambient-Mantras suchen die grenzlandreiter den Weg vom Geräusch zum Signal - um am Ende wieder im Rauschen zu verschwinden. Diese CD erscheint als gemeinsames Release mit Mandarangan Records aus Chicago, die das Album in den USA vertreiben.

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gm006

Lustige Mützen Bananenesser & Kajakleute

Lustige Mützen: Bananenesser & Kajakleute (gm006)Fast 20 Jahre nach der ersten Veröffentlichung als Kassette gibt es dieses 64-Minuten-Album der Lustigen Mützen nun als CD. Hinter dem Ein-Mann-Projekt steckte damals Gerhard Zander, der jetzt als Bantu Mantra aktiv ist. Der Titel klingt nach Neuer Deutscher Welle, dahinter verbirgt sich allerdings ein enorm vielschichtiger und spannender Sound-Trip, der die unterschiedlichsten Ansätze umfasst, mit denen um 1980 an den von Punk versengten Rändern des Pop experimentiert wurde: Von Krautrock-inspirierten Ambientflächen, bisweilen mit hörspielartigen Klangcollagen angereichert, über düster-klaustrophobische, aber tanzbare New-Wave-Reißer à la Tuxedomoon bis zu hysterisch-ironischen, minimalistischen Rock/Pop-Dekonstruktionen, die an Der Plan oder Trio, aber auch den Art-Punk von S.Y.P.H. denken lassen, deren Song Lachleute & Nettmenschen dem Albumtitel Pate gestanden haben könnte, wenn er nicht aus einem Dada-Manifest stammen würde. Ihre Experimentierfreude, minimalistische Stringenz und der schiere Drive lassen diese CD moderner und frischer klingen als viele zeitgenössische 80es-Revival-Platten. Partymusik für den nächsten Atomkrieg!


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gm005

DJ Fibrile / Zeitriss Wort & Vinyl

DJ Fibrile / Zeitriss: Wort & Vinyl (gm005)"Wen kümmert's, wer spricht", schreibt Michel Foucault, Samuel Beckett zitierend. "Das ist dann auch anonym irgendwie", sagt Thomas Meinecke. "Der Text ist die Party", soll Rainald Goetz gesagt (geschrieben?) haben, Kolossale Jugend zitierend, deren Bandname die Young Marble Giants zitiert. "Wir zitieren nur aus Liebe", schreiben Deleuze und Guattari.
Versuche "bekannter" Autoren, Schreib-/Vorlesepraxis und DJ Culture zusammenzubringen, gab es in den letzten Jahren mehrere - vielgeschmäht im Fall von Rainald Goetzens Word-CD, vielgelobt im Fall von Thomas Meineckes Tomboy. Auf dieser CD hören Sie, wie das Verschwinden des Autors im Sound des DJ-Mix schon 1997 Ereignis wurde: Texte "unbekannter" AutorInnen, die von 1991 bis 1996 in der ebenfalls "unbekannten" Literaturzeitschrift Zeitriss erschienen, verbinden sich, gelesen zum Ambient- und Minimal-Techno, aber auch House(!)-Mix von
DJ Fibrile, zu einem Bedeutungsgeflecht, in dem die Grenzen der einzelnen Stimmen und die Grenzen zwischen Stimme und Sound, zwischen Signal und Geräusch fließend werden. Die Hörerin hat die Freiheit, ihre eigenen Verbindungen herzustellen. Und zu tanzen. Nicht oder. Und der Hörer auch.

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gm004

Androgynous Zone Androgynous Zone

Androgynous Zone: Androgynous Zone (gm004)Psychoanalyse als Pop: Dass immer Überich (Treble) und Es (Bass) mitklingen, wenn wir "Ich" sagen, weiß sie seit Freud. Dass Sprache ein nach Geschlechtern getrenntes vorinstalliertes Betriebssystem für unsere Körper ist, weiß sie seit Lacan. "The Other was me, and I'm a boy", weiß sie seit The Who. "Some people stand like trees, without a word. And what that means is that some people don't - talk", weiß sie seit den frühen Violent Femmes. "For a moment I remember a song [...] and then everything is gone forever", weiß sie seit den frühen Cure. Wer nicht über sich spricht, singt manchmal Popsongs vor sich hin, in denen das Wort "Ich" vorkommt. Aber wer ist "Ich", wenn ich in der Stimme anderer Leute singe? Bin ich (noch) eine Frau, wenn ich einen Elvis-Song singe? Bin ich (noch) ein Mann, wenn ich einen Bikini-Kill-Song singe? Wessen Stimme höre ich, wenn ich singe? Bin das ich? Oder wer? Und wie viele? - Darum geht es in den Songs von Androgynous Zone: "Give the analyst a cigarette / Cause that's as close as he's ever gonna get." Oder auch einfach: "4 Kurzknack-Rocker mit Schmiss und Charme, an denen King Missile oder Biafra auch ihren Spaß hätten." (Bernd Spring)

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gm003

Bernhard Kübler Gesammelte Liedkunst der Neunziger Jahre

Bernhard Kübler: Gesammelte Liedkunst der Neunziger Jahre (gm003) Das Punkmagazin ZAP nannte ihn den "Attila [the Stockbroker] des Südens", in der örtlichen Szene galt er ob seiner lokalpolitischen Protestsongs als "Hans Söllner von Augsburg": Anfang der 90er forderte Bernhard Kübler in der verschlafenen "Schwabenmetropole" Anarchie fürs Schwabenland. Seine vier Tapes waren damals nur lokal erhältlich; auf dieser CD sind alle seine 20 Songs versammelt. 25 Jahre nach dem Auftauchen der Sex Pistols zeichnet sich ab, dass Punk von den Feuilleton-Profis endgültig ins Reich der "ideengeschichtlich"-abstrakten Langeweile (ab)geschrieben werden soll. Umso wichtiger ist diese CD: Aufnahmen, denen man anhört, dass auch nach der mythischen Ära 1977-81 Punk im ganz konkreten Leben ganz normaler Leute immer wieder als Mittel entdeckt wurde, Frust in Freiheit (oder wenigstens Energie und Spaß) zu verwandeln. Pophistoriker dagegen finden hier die einzige unpeinliche Coverversion von Anarchy in the U.K.: "Woiß ned, was i mach, woiß ned, was i du / Komm, lass mer doch bloß mei Ruh".

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gm002

www.gebrauchtemusik.de/Elfenart Punk

www.gebrauchtemusik.de/Elfenart: Punk (gm002)Ist Punk mehr als ein verblassendes Graffiti? "Most of all it was a new kind of free speech", sagt Greil Marcus. Aber was macht man, wenn man zwar was zu sagen hat, aber keine Band, um die Worte zu transportieren? Ein Versuch: Die Texte von Elfenart, ursprünglich geschrieben für eine Punkband-Umsetzung, treffen bei www.gebrauchtemusik.de auf Drumcomputer, verzerrten Bass, verstimmte Gitarre, einen halbantiken Synthesizer und einen CD-Player mit Loopfunktion - in acht Wänden geschrieben, in vier Wänden auf vier Spuren vertont. Wenn Kunst von Können kommt, dann kommt Punk aus dem Wollen - aus dem Mehr-Wollen-als-einem-(-an-musikalischem-Talent-)zugestanden-wird. Insofern wird in diesen vier Songs vielleicht die Idee des Punk mit den vorhandenen sparsamen Mitteln neu erfunden, auch wenn die Musik nicht nach Punkrock im engeren Sinne klingt.

Texte lesen
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gm001

www.gebrauchtemusik.de Mit anderen Worten

www.gebrauchtemusik.de: Mit anderen Worten (gm001) 18 Stücke, die sich zwischen Mini-Klanghörspiel, Homerecordingpunk und minimalistischen Elektronikexperimenten bewegen und alle auf Texten unterschiedlichster Herkunft basieren: Gedichten, Hörbüchern, Radiostimmen und anderen Samples. Alle Tracks loten das Spannungsfeld zwischen Sprache und Musik, zwischen Literatur und Pop, zwischen Harmonie und Krach, zwischen Signal und Geräusch aus. Texte und Stimmen werden gesamplet/zitiert, wobei der kritischen Funktion des produktiven Missverständnisses breiter Raum eingeräumt wird. Damit zelebriert die CD eine zentrale Erkenntnis, die sowohl für Songtexte wie für Literatur gilt: Der Autor ist Schall und Rauch (so ein Titel), über die Bedeutung der hier zu hörenden Texte entscheidet allein die/der Hörerin/Hörer.

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