Dieses Thema taucht auch in einem anderen Stück mit dem Titel Träume werden wahr auf. Dort wird es aber mit allen möglichen anderen 'Wunschträumen' vermischt, die sich derjenige, der da mit leicht neurotischer Stimme vor sich hin singt, gleichzeitig ausmalt, deren Erfüllung sich aber gegenseitig größtenteils ausschließt und dadurch ad absurdum geführt wird: der Sänger träumt sich gleichzeitig als Anarchist, Massenmörder, Popstar, Ausbeuter, Penner, Zar, Einsiedler... Ein Traum macht hier sozusagen den anderen lächerlich, und nicht nur, weil Träume werden wahr Bernhard Küblers erster (auf einem Tapesampler) veröffentlichter Song war, kann man ihn auch als das Programm sehen, das hinter seiner ganzen (späteren) Bühnenstrategie steht; denn wenn er seine Lieder spielt, sabotiert er nicht nur ein gewisses Liedermacher-Gehabe (das hätte, wie gesagt, Wreckless Eric und spätestens Hans Söllner schon erledigt), sondern gleichzeitig auch den Glauben an die durch Bilder der Gewalt suggerierte unbedingte Tiefe des angeblich besonders 'authentischen', weil sich auf den Körper projizierenden Schmerzes, wie er sich im Bierflaschenverstümmeln eines Iggy Pop oder der Rasierklingenästhetik eines Sid Vicious ausgedrückt haben soll, und den auch Bernhard Kübler ausdrücken kann, wenn er seine 100 Kilo Fleisch auf der Bühne als Fettsack bezeichnet.