Die Massenbewegung ist also in den Songs von Bernhard Kübler ebensowenig ein Wert an sich wie das Selbstmitleid. Wo jeder seine 'persönliche revolutionäre Zelle' als virtuelle Privatrevolte in Anspruch nimmt (in diesem Fall wäre es halt zufällig die 'kübistische Bewegung'), verliert diese Vorstellung von Politik ihren Sinn, weil sie sich auf das Private reduziert. Aber die Küblersche Parodie dieses Revolutionstourismus (nicht nur im geographischen, sondern vor allem im intellektuellen Sinn) liefert, freilich wieder ironisch gebrochen, bereits einen anderen Ansatz mit: "Dann kommt die Revolution / Früher als ihr denkt, kommt die schon / Und dann rauchen wir noch 'was Mohn / Kämpfen weiter in Iserlohn" - in der tiefsten Provinz also, und darin unterscheidet sich z.B. Augsburg nicht so sehr von Iserlohn. Und da man nun mal nicht in einer aufständischen Provinz, sondern im ruhigen Hinterland lebt, bleibt einem aus Küblers Sicht außer dem Versumpfen im Selbstmitleid keine Wahl, als die weltrevolutionäre Politik in der direkten Umgebung zu machen: "Demonstrationen mit 20 Mann / 100 Bullen sind scharf dran [...] Nur nicht meckern, nur nicht seihern / Denn schließlich, wir leben im Freistaat Bayern".