Thomas Nöske:
Von den paradiesischen Kellern der Subkultur habe ich zwischen 1992 und 1994 geträumt, bis wir in Berlin das zweite Social-Beat-Fest organisierten. Mittlerweile sehe ich die typische Literatur der Szene eher als eine etwas speziellere Variante der Popkultur an, die sich eben Elementen und Stilformen aus der Beat-Tradition bedient und darüber hinaus versucht, eine eigene Infrastruktur auf die Beine zu stellen. Das ist ja auch recht vernünftig. Allerdings verzweifle ich immer ein bißchen, wenn ich daran denke, daß andere Leute aus unserer Generation in der Medienbranche bereits Millionäre sind, zum Beispiel im Design oder Modebereich. Ich bin einfach nicht sicher, ob wir in unserer Branche überhaupt je eine Chance auf Geldverdienen haben. Egal ob mit Internet oder ohne, hat Literatur schlicht keinen Marktwert, denke ich. Aber sie kann einen persönlichen Gewinn bringen. Und aus dem Grund frage ich mich, ob wir für uns persönlich nicht mehr dabei herauskommt, wenn wir unsere Aktivitäten von vornherein als finanzielles Zuschußgeschäft betrachten und uns dafür einen Rest an Freiheiten und Freude an der Sache und bei der Arbeit bewahren? >>>