DAN: Ich hab mir seit unserem letzten Amerika-Aufenthalt, also sprich
seit dem Herbst vergangenen Jahres, keine einzige CD mehr gekauft.
Erstens haben wir schwer bepackt mit 50 CDs die Staaten verlassen.....
was auch erstmal aufgearbeitet werden muss und zweitens bietet uns das
Internet die Möglichkeit uns zu informieren und die entsprechende Musik
zu beziehen, die wir in Europa nie bekommen würden.... zum Glück,
ansonsten würden vielleicht die häufigen Flüge nach Übersee doch etwas
ins Geld gehen. :)
Aber Deke fliegt in Kürze wieder rüber.... die Sänger verdienen halt
einfach mehr ..... und wir sind schon schwer dabei, eine Liste
zusammenzustellen, welche CDs er uns besorgen muss! Auf jeden Fall ist
für mich zur Zeit das Internet die ideale Plattform meinen musikalischen
Entdeckerdrang auszuleben und in die lokalen amerikanischen Szenen
einzutauchen. Und dann kann es gut sein, dass wir eine Bestellung
starten.... oder gleich mal rüberfliegen und uns die Sache vor Ort
anschauen :) (wenn's nur so wäre...) - wie Du siehst, ist das unsere
Alltagspraxis.
DEKE: Zunächst möchte ich einmal meine Antwort auf die vorherige Frage
relativieren. Es ist einfach so, dass ich keine ad hoc Antwort auf die
Frage "Was ist Indie?" habe. Diese Problematik hat so viele Facetten,
dass man sie eher im Rahmen einer Diskussion und nicht eines Interviews
angeht. Wie gesagt ist "Müller for Music" adäquat für Freunde von Korn
und Blink 182, die nicht unsere Freunde sind. Ich finde, es klingt
ziemlich snobby zu behaupten wir fliegen nach
Amerika und kaufen dort unsere Platten, aber etwa Aquarius Records oder
Amoeba Music in SF sind schon ziemlich Klasse! Wenn man sich einmal eine
Reise dorthin gegönnt hat, dann muss man eben auch musikalisch
zuschlagen. SPEX verwende ich nicht um Tips für gute Platten zu
bekommen, sondern weitgehend um auch zu wissen, was man als
Kommunikationsdesigner so zu hören hat :)
Was mir sonst so einfällt um an Platten zu kommen, wäre etwa der
Ausverkauf von Musik Durner zu nennen. Oder ganz profan klappere ich
alle paar Monate die hiesigen Second-Hand-Läden ab. Etwa beim brilliant
sortierten und auch sonst super freundlichen Phonix in unser Wohnstadt
können diese Intervalle schon etwas länger ausfallen, denn dort muss man
nur lange genug warten, bis die Butthole Surfers auf 5DM herunter
gesetzt ist; die kauft dort sonst bestimmt keiner. Second Hand Records
in Stuttgart finde ich relativ gut. Der Optimal in München ist OK, aber
ziemlich teuer. Und UNGAWA, Hail Hail Hail UNGAWA!!! ...oder Hausmusik
in München? Wie schon angedeutet ist das Internet in Form von Homepages,
MP3 oder Napster genial, um neue Bands zu entdecken. Im Laufe des
letzten Jahres sind wir dabei auf dieses ganze Indiepop-Universum
gestoßen. Trotz des hohen Dollarkurses landen wir also beim guten alten
Mailorder... wir sind halt auch ziemliche Fans!
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