Echolot
Roger van Lunteren: tmæins (CD, Heimelektro Ulm 2001, A19)
Vertrieb D: Hausmusik/Hardwax/Kompakt, A: M.DOS/Black Market, CH: Namskeio

Float heißt der 5. und letzte Track, der ungefähr die Ausmaße einer mittleren Sinfonie oder einer frühen Pink-Floyd-Plattenseite hat, Watery ein anderer, und das passt ganz gut, denn in diese Musik kann man sich wirklich hineinlegen wie in eine Badewanne oder einen stetig fließenden Fluss und sich davontreiben lassen.

Na und? Damit ist jede halbwegs anständige Chillout-Lounge-Platte beschrieben! Was ist jetzt hier das besondere?

OK: im Unterschied zu einer Sinfonie hat diese Musik weniger Noten, insisitiert mehr auf minimalen Strukturen. Im Unterschied zu Pink Floyd muss man nichts dazu rauchen, sie wirkt auch so. Faszinierend ist, wie Roger van Lunteren gesampeltes Akustikschlagzeug einsetzt, da ist man schon fast versucht, hier den Jazz des beginnenden 21. Jahrhunderts zu vermuten (muss sich jedenfalls vor St. Germain nicht verstecken), faszinierend ist aber auch, dass die Stücke auch ganz ohne eigentliche Beats pulsieren, weil hier Analogsynthesizer eben nicht nur als Quelle abgefahrener Soundsprenkel eingesetzt werden, sondern tatsächlich als Rhythmusinstrument.

Musik für lange Nächte - die Goldfische können plötzlich singen und nehmen das Vogelzwitschern am Morgen vorweg.

gebrauchtemusik

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