Wenn Bands den ach so avantgardistischen Begriff 'Postrock' als Lizenz hernehmen, um sich rückhaltlos in Harmonien zu baden, wie das Giardini di Miro auf der A-Seite dieser Split-EP tun, schlafe ich aus Protest sofort ein. Nach ein paar Schlucken Kaffee wird es am Ende des zweiten Tracks Juicefuls dann interessanter, da zersetzen nämlich die von Pimmon bereitgestellten Krach-Samples nach und nach die Harmonie.
Nach dem Umdrehen der Platte setzt sich dieser Prozess fort: Pimmon verarbeitet von Giardini die Miro aufgenommene Soundfragmente zu unabgeschlossenen, nach verschiedenen Richtungen hin offenen Klangcollagen, ohne sich jemals auf eine Song- oder Trackstruktur festlegen zu lassen.
Fazit: Eine Platte, die mir nicht viel sagt, an der aber der Produktionsansatz interessant ist: statt ein fertiges Stück von jemand anderem remixen zu lassen, tauschen hier zwei verschiedene Interpreten Material aus, das sie für neue Stücke verwenden. Diese Art der akustischen Korrespondenz könnte noch viele interessante Resultate hervorbringen, die dann vielleicht auch auf 2.nd rec zu hören sein werden.