Nein, Poploops sind das nicht - sondern lange nächtliche Spaziergänge durch eine dunkle, sehr schöne Stadt. Über tiefen, warmen Flächen, die sich durchaus in Moll-Harmonien gegeneinander verschieben, bewegen sich komplexe, metallisch tickende Frickelbeats dahin, die aber ihre Fragmentierung nie so weit treiben, dass sie die Bewegung, dieses Flanierende der Musik stillstellen würden.
Soundtrackmusik, die fühlbare, zeitverschiebende Wirkungen erzeugt. Ich habe im Eigenversuch am Samstagabend vor dem Schlafengehen das erste, knapp 20minütige Stück gehört und am Sonntagmorgen direkt nach dem Aufstehen den fast einstündigen part two. Und siehe da, ich fühlte mich mit traumartiger Klarheit noch eine Stunde lang, als wäre es Nacht. Als die CD zu Ende war, setzten draußen Kirchenglocken ein.