Es gibt ja immer wieder Sache, bei denen man sich fragt: Muss das sein, dass es das immer noch gibt? Faschisten sind so eine Sache. Musik wie die auf diesem Album auch.
Wo es nur ein Tempo und zwei Sounds gibt, stellt sich eben schnell nervtötende Langeweile ein. Dass dieses Tempo 'schnellstmöglich' ist und die Sounds gesampelte Metal-Gitarren und Deathmetal-inspiriertes Geshoute, ändert daran nichts. Das war bei Atari Teenage Riot schon unerträglich, und bei Fast Forward ist es nicht anders.
Noch etwas erinnert an die zum Glück mittlerweile weitestgehend vergessenen ATR. Deren peinlichem Kokettieren mit 'revolutionären' Politik-Versatzstücken entspricht hier das absonderliche Nebeneinander einer Coverversion von DAFs Der Mussolini - der auf den Titel reduziert und dadurch aller ironischen Vielschichtigkeit beraubt wird - mit einem aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat von Ulrike Meihnof (sic!): "Napalm Yes / Cream Pies No".
(Was hier nach unqualifizierter Gewaltbereitschaft klingt, ist einem Artikel von 1967 entnommen, in dem eine Aktion von Mitgliedern der Kommune 1 und deren Darstellung in der Presse thematisiert wird: sie hatten den amerikanischen Vizepräsidenten aus Protest gegen die Napalm-Bombardements in Vietnam mit Puddingbeuteln beworfen. Mit "Napalm ja, Pudding nein" fasst Meinhof im Zusammenhang des Artikels die öffentlichen Reaktionen zusammen, die die Aktion in die Nähe eines Bombenanschlags zu rücken versuchten.)
Hoffentlich wissen Fast Forward nicht, was sie da tun. In jedem Fall erscheint eine mindestens 1000-jährige Klausur der Band in Norwegen nicht nur aus musikalischen Gründen als dringend angeraten.
Oder vielleicht besser auf einer norwegischen Ölbohrinsel.
Einer versenkten.