Fraktur reden
Doghouse: Demo 3.0
(CD-R, CRACKED Foundation for the Fine Arts, Bestellung beim Label.
Wie sagte DJ Fibrile, der eben noch hier auf der Couch fläzte und in das neue Album des Wiener Projekts Doghouse reinhörte: "Ziemlich gut. Da wird zwar nichts neu erfunden, aber es ist sehr angenehm zum Zuhören." Diesem Urteil kann man sich ohne Weiteres anschließen.
Tatsächlich zeichnen sich die neun Tracks eher durch die subtile und bisweilen durchaus unerwartete Mischung verschiedener Stilelemente aus, die z.B. jazzige String-Harmonien mit gemein pulsierenden Electro-Bässen konfrontiert (so auf Track 6). Obwohl sich die Musik durchaus sehr gut als Chill-Musik eignet, sind auch für den konzentrierten Hörer immer wieder interessante Details zu entdecken - etwa die dichte Geräuschkulisse, die auf Track 7 aus unverständlichen Stimmensamples aufgebaut wird, oder die ganz deutlich vorgeführte Zersplitterung eines geraden Beats in einen Breakbeat zwischen Track 1 und Track 2. All das spricht einmal mehr für den potenziell unerschöpflichen Einfallsreichtum von Doghouse. Die Gefahr, ins Beliebige abzudriften, lauert oft im Hintergrund (wobei die Originalität der Musik wächst, je extremer der Stilübergriff wird: Track 9 mit seinem "elektronischen Country & Western" ist das kompositorische Highlight der CD), deshalb wird es umso spannender sein, welche (zwangsläufig konzentrierte) Auswahl Doghouse für ihre geplante EP auf Dhyana Records treffen werden. Begrüßenswert an diesem Projekt ist auf jeden Fall, dass es Doghouse-Musik damit zum ersten Mal auf einer Vinyl-Platte geben wird - denn dies ist im Kern großartige Clubmusik, die unbedingt ihren Weg zu interessierten DJs finden sollte.