Musikalisch auch nicht schlimmer als Kante, häufig auch von gediegen melancholischer Postrock-Lahmarschigkeit getragen, kommt das insgesamt dritte Album von Besser daher. Ihre abgründige Schwulst-Lyrik hätten sie besser an Wolfgang Petry verkauft, denn was das Album in meinen Ohren wirklich unerträglich macht, ist die samtig-balzende Stimme des Sängers. Wenn man das den Mädels auf den Konzerten in Lüneburg als Ausweis sensibler Männlichkeit verkaufen kann, hat es sicher seinen Zweck erfüllt, aber deswegen muss ich mir das noch lang nicht reintun und sage deshalb mit den Sternen: Ich bringe euch beide um. Nein, keine Angst, nicht den Sänger und sein Groupie - ich bin doch nicht Jürgen Möllemann! Aber den Gesang und das Album. Obwohl die Beats und der Aufbau von Apotheker und Stiller zeigen, dass die so wichtigen Fähigkeiten zu Konzept und Selbstironie bei Besser gar nicht mal gänzlich fehlen würden. Schade drum.