Tarkatak/Anemone Tube
CD, 1999
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Eine archäologische Hörerfahrung aus ferner Zukunft? Beim Ausgraben von Industriebauten einer längst vergessenen Zivilisation, aus deren Speicherbänken sich ab und zu ein frei flottierendes Datenfragment löst, das niemand entziffern kann? Tarkatak führt einen in gigantische Räume, in denen ferne Musik anklingt, die aus unserer Zeit stammen könnte, aber auch Schritte, die die eines Verfolgers sein könnten. Eine halbe Stunde im Labyrinth. Vom Gehörgang stolpert man immer tiefer in die Gehirnwindungen.
Wenn Tarkatak den Staub hörbar macht, der sich auf den Ruinen absetzt, dann sind die fünf Tracks von Anemone Tube die akustische Darstellung der Pflanzen, die den Beton überwuchern - oder Algen in einem Überschwemmungsgebiet. Faszinierend, dass die Klangtexturen der Anemone-Tube-Stücke, deren Melancholie insgesamt etwas mehr 'mellow' wirkt als die anorganische Strenge des Tarkatak-Stücks, alle mit einer elektrischen Gitarre kreiert wurden. Eher geologisch als archäologisch ist an dem Ganzen übrigens, dass ein Anemone-Tube-Track in das Tarkatak-Stück hineingemixt wurde, was hier weniger wie ein gewöhnlicher Remix wirkt als wie die Ablagerung von Gesteinsschichten, bei der man Zeuge sein darf.
Fazit: Eine CD zum Überwintern.

gebrauchtemusik

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